Unfälle passieren schneller, als man denkt – ob beim Sport, im Haushalt oder auf Reisen. In diesem Guide erfährst du, warum eine private Unfallversicherung in Österreich so wichtig ist und wie du den passenden Schutz für dich findest.
Inhalt
Einführung in die private Unfallversicherung in Österreich
Eine private Unfallversicherung schützt dich dort, wo die gesetzliche endet: in der Freizeit, im Haushalt, beim Sport und auf Reisen. Sie übernimmt Kosten nach einem Unfall und federt finanzielle Folgen von Verletzungen ab.
Warum sie wichtig ist
Unfälle passieren meist dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Ob beim Skifahren, Klettern, Mountainbiken oder einfach daheim beim Kochen – die meisten Verletzungen entstehen im Haushalt oder in der Freizeit. Und genau hier greift die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Eine private Absicherung füllt diese Lücke und sorgt dafür, dass du auch abseits von Beruf oder Ausbildung geschützt bist.
Was die private Unfallversicherung leistet
Die Versicherung ersetzt dir zwar keine Schmerzen, aber sie mindert die finanziellen Folgen. Dazu gehören zum Beispiel die Kosten für Heilbehandlungen, Therapien oder notwendige Umbauten in deinem Zuhause. Auch dauerhafte Einschränkungen nach einem Unfall können mit Geldleistungen abgefedert werden.
Wie sie funktioniert
Du zahlst einen monatlichen oder jährlichen Beitrag und erhältst im Gegenzug eine Leistung, wenn ein Unfall eintritt. Je nach Vertrag kann das eine Einmalzahlung, eine Rente oder die Übernahme bestimmter Kosten sein. So bist du flexibel abgesichert und musst dir im Ernstfall weniger Sorgen um finanzielle Belastungen machen.
Sei vorbereitet: Unfälle können überall passieren
Ob beim Sport, im Haushalt oder auf Reisen: Mit der richtigen Unfallversicherung bist du finanziell abgesichert, wenn es darauf ankommt.
Private vs. gesetzliche Unfallversicherung: Was sind die Unterschiede?
Die gesetzliche Unfallversicherung deckt nur Arbeits- und Wegeunfälle, während die private Unfallversicherung rund um die Uhr schützt. Sie ergänzt also den beruflichen Schutz um Freizeit- und Alltagsrisiken.
Gesetzliche Unfallversicherung: Schutz bei der Arbeit
Die gesetzliche Unfallversicherung gilt automatisch für alle Arbeitnehmer*innen in Österreich. Dein*e Arbeitgeber*in zahlt die Beiträge, du musst dich also um nichts kümmern.
- Vorteile: Sie deckt Arbeitsunfälle sowie Unfälle am Weg zur Arbeit ab und übernimmt in der Regel Heilbehandlungen und Rehabilitation.
- Nachteile: Sie greift ausschließlich im beruflichen Kontext. Passiert dir ein Unfall in der Freizeit, beim Sport oder im Haushalt, bist du damit nicht abgesichert. Auch bei bleibenden Einschränkungen kann der finanzielle Schutz unzureichend sein.
Private Unfallversicherung: Sicherheit im Alltag
Die private Unfallversicherung ergänzt den Schutz der gesetzlichen Variante. Sie sichert dich auch in der Freizeit, im Haushalt, beim Sport oder auf Reisen ab, also rund um die Uhr.
- Vorteile: Du bist flexibel abgesichert, kannst den Umfang deiner Versicherung selbst wählen und genießt 24/7 Schutz, egal wo du bist.
- Nachteile: Für diese Sicherheit zahlst du eine Prämie. Außerdem unterscheiden sich die Leistungen je nach Anbieter, daher lohnt sich ein genauer Blick in die Vertragsdetails.
📕 Das war ein kurzer Überblick über die wichtigsten Unterschiede. Wenn du tiefer einsteigen willst, findest du mehr Informationen in unserem Blogpost Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Unfallversicherung.
Was sind die Leistungen der privaten Unfallversicherung?
Die private Unfallversicherung übernimmt Unfallkosten wie Bergung oder Heilbehandlung und zahlt bei Invalidität. Je nach Tarif können Zusatzleistungen wie Rente, Todesfallleistung, Taggeld und Sofortzahlung enthalten sein.
Unfallkosten
Wenn du nach einem Unfall medizinische Versorgung benötigst, deckt die Unfallversicherung viele der anfallenden Kosten. Dazu gehören: Such-, Bergungs-, Transport- und Rettungskosten (z.B. Kosten für eine Hubschrauberbergung), Heilkosten, Kosten für kosmetische Operationen sowie Zahnersatz und Kur- und Rehabilitationskosten.
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Unser Tipp: Hier unterscheiden sich die einzelnen Tarife der Versicherer sehr stark. Damit im Falle eines Unfalls alle Kosten gedeckt sind, empfehlen wir mindestens 10.000 €.
📕 Wenn du mehr über die Bergungskosten erfahren möchtest oder wissen willst, welche alternativen Versicherungen diese Kosten zahlen, dann schau mal in unseren Artikel Bergungskosten-Versicherung: Wer zahlt im Notfall am Berg? rein.
Invaliditätsleistung
Von “Invalidität” spricht man, wenn eine Person nach einem Unfall wegen gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr in der Lage ist, den Alltag oder Beruf auszuführen. Sollte durch den Unfall eine bleibende Invalidität entstehen, zahlt dir die Versicherung einen einmaligen Betrag, damit du deine Lebenssituation an deine Invalidität anpassen kannst.
Worst-Case-Szenario: Durch einen Unfall bist du auf einen Rollstuhl angewiesen. Du benötigst ein neues Auto, das du mit den Händen bedienen kannst und musst in deiner Wohnung einen Treppenlift installieren sowie Badezimmer und Küche umbauen.
Damit du je nach bleibender Invalidität ausreichend Geld erhältst, musst du dich bei der Auswahl der Versicherung mit den Begriffen Versicherungssumme, Progression und Gliedertaxe beschäftigen. Das klingt kompliziert? Ist es leider auch etwas. Hier sind die drei wichtigsten Begriffe, die du verstehen solltest, erklärt:
- Versicherungssumme: Die Versicherungssumme legt zunächst mal fest, wie hoch du bei Invalidität maximal versichert bist. Du erhältst
bei einem Unfall den Prozentsatz deiner Invalidität von dieser Summe ausgezahlt.
- Ein Beispiel: Deine Invalidität beträgt 50% und du hast eine Versicherungssumme von 100.000 € gewählt, dann zahlt dir die Versicherung 50.000 € bei einer linearen Progression.
- Progression: Üblicherweise benötigst du bei höherer Invalidität wesentlich mehr Geld als bei einer niedrigen Invalidität, da du z.B.
bei einem kaputten Daumen nicht dein ganzes Haus umbauen musst. Um dieses Unverhältnis zu berücksichtigen, kann ein zusätzlicher
Progressionsfaktor festgelegt werden, der angibt, wie stark eine hohe Invalidität “überbezahlt” wird. Dann bekommst du bei einer 100%igen
Invalidität sogar ein Vielfaches der Versicherungssumme.
- Ein Beispiel: Deine Versicherungssumme liegt bei 100.000 €. Bis 25% Invalidität wird die Leistung linear berechnet, d.h. du bekämst den Prozentsatz deiner Invalidität ausgezahlt (bei 25% also 25.000 €). In deinem Vertrag ist außerdem eine 500%-Progression vorgesehen, wenn du schwer Invalide bist. Du erhältst bei einer Invalidität von 100% also den 5-fachen Betrag der Versicherungssumme – das sind 500.000 €.
- Gliedertaxe: Die Gliedertaxe bestimmt, wie hoch die Invalidität bewertet wird, wenn du bei einem Unfall bestimmte Körperteile oder Organe verlierst. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Versicherer den Verlust einer Hand mit 100% Invalidität bewertet und ein anderer lediglich mit 60%.
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Achtung: Berücksichtige bei der Wahl der Gliedertaxe deinen Beruf! Solltest du deinen Beruf beim Verlust eines bestimmten Körperteils (z.B. für einen Musiker allein ein Zeigefinger) nicht mehr ausüben können, benötigst du Geld für eine Umschulung oder eine Ausbildung.
Unfall-Rente
Bei einer dauerhaften Invalidität aufgrund eines Unfalls zahlt dir der Versicherer eine monatliche Rente. Üblicherweise gibt es hier eine Mindest-Invalidität, ab der der Versicherer zahlt.
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Unser Tipp: Wir empfehlen für die Absicherung deines Einkommens eher eine Berufsunfähigkeitsversicherung, da du hier auch im Falle einer Krankheit eine monatliche Rente erhältst. Den Aufpreis für eine Unfall-Rente kannst du dir dann sparen.
Unfall-Tod
In deiner privaten Unfallversicherung kannst du festlegen, wie viel Geld deine Hinterbliebenen im Todesfall erhalten. Damit kannst du jene Menschen absichern, die von deinem Einkommen abhängig sind.
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Unser Tipp: Wenn du deine Liebsten im Falle deines Todes absichern möchtest, dann schließe dafür besser eine Ablebensversicherung ab. Dann kannst du dir den Aufpreis bei der Unfallversicherung sparen und die Versicherungssumme wird auch ausgezahlt, falls du z.B. wegen einer schweren Krankheit sterben solltest.
Knochenbruchpauschale
Die Knochenbruchpauschale ist eine besondere Deckung in der Unfallversicherung. Solltest du dir einen Knochen brechen, wird dir laut Vertrag ein fixer Betrag ausbezahlt.
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Wir raten davon ab: Auf den ersten Blick mag es verlockend erscheinen, Geld zu bekommen, nur weil man sich einen Knochen bricht. Der Aufpreis, den du für diese Option zahlen musst, steht in keinem Verhältnis zur Leistung.
Ausnahme: Für Personen, die in einem Beruf arbeiten, in dem Trinkgelder einen wesentlichen Bestandteil des Einkommens darstellen, könnte die Knochenbruchpauschale von Vorteil sein, da dieser Einkommensausfall bei Arbeitsunfähigkeit nicht versichert ist.
Taggeld & Spitalsgeld
Das Taggeld bzw. Spitalsgeld in der Unfallversicherung dient als finanzielle Absicherung, wenn du nach einem Unfall vorübergehend nicht arbeiten kannst oder im Krankenhaus verweilst. Es wird in der Regel täglich oder wöchentlich ausgezahlt und soll verlorenes Einkommen zumindest teilweise kompensieren. Insbesondere für Personen, bei denen Trinkgelder einen wesentlichen Bestandteil ihres Gehalts darstellen (wie Servicekräfte oder Taxifahrer) kann solch eine Leistung äußerst nützlich sein, um finanzielle Engpässe zu überbrücken.
Allerdings hat diese Zusatzdeckung ihren Preis: Die Aufnahme von Taggeld oder Spitalsgeld in den Versicherungsschutz kann die Versicherungsprämie deutlich erhöhen. Es ist daher ratsam, den Nutzen und die Mehrkosten sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
Geltungsbereich
Eine private Unfallversicherung schützt dich in der Regel weltweit und rund um die Uhr. Das bedeutet, dass du nicht nur in Österreich, sondern auch im Ausland abgesichert bist.
Sofortleistung
Manche Tarife sehen eine Sofortleistung vor, wenn ein besonders schwerer Unfall passiert. Das heißt, du bekommst direkt nach dem Unfall eine Vorauszahlung, noch bevor die endgültige Invalidität feststeht. Dieses Geld kannst du sofort einsetzen, um schnelle Anpassungen in deinem Alltag vorzunehmen.
Mitwirkungsanteil
Der Mitwirkungsanteil beschreibt in der privaten Unfallversicherung, wie stark bestehende Krankheiten oder körperliche Beeinträchtigungen die Folgen eines Unfalls verschlimmern. Die Versicherung zahlt in diesem Fall nicht den gesamten Schaden, sondern nur jenen Anteil, der eindeutig auf den Unfall zurückzuführen ist. Der Beitrag einer Vorerkrankung wird dabei in Prozent festgelegt und von der Leistung abgezogen.
Viele Unfallversicherungen sehen allerdings vor, dass kleine Mitwirkungsanteile bis zu einem bestimmten Prozentsatz (meist 25%) nicht berücksichtigt werden. In diesem Fall erhält die versicherte Person trotz Vorerkrankung die volle Leistung. Somit gilt: Je höher der Mitwirkungsanteil ist, desto besser ist die Leistung der Unfallversicherung.
Ein Beispiel: Führt ein Unfall zu einer Invalidität von 60% und der Arzt stellt fest, dass eine bestehende Krankheit zu 25 % an den Folgen mitgewirkt hat, dann wird dieser Anteil direkt von den 60% abgezogen. Das bedeutet, es werden nur 75% von 60% berücksichtigt. Das entspricht 45%. Der Invaliditätsgrad, den die Versicherung anerkennt, liegt also bei 45 %.
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Ist eine Unfallversicherung in Österreich sinnvoll?
Ja, weil die meisten Unfälle in Freizeit und Haushalt passieren und dort die gesetzliche Versicherung nicht greift. Sie ist besonders wichtig für Sportler, Familien und Selbstständige.
Die meisten Unfälle passieren nicht bei der Arbeit, sondern beim Skifahren, Klettern, Radfahren oder einfach daheim. Da die gesetzliche Unfallversicherung nur für Arbeitsunfälle zuständig ist, bleibst du in solchen Fällen ohne privaten Schutz auf den Kosten sitzen. Die private Unfallversicherung schließt diese Lücke und sorgt dafür, dass du dich im Ernstfall nicht auch noch mit finanziellen Sorgen herumschlagen musst.
Ab wann eine Unfallversicherung sinnvoll ist
Grundsätzlich lohnt sich die Unfallversicherung für jede Person, die aktiv im Leben steht. Besonders wichtig ist sie für:
- Sportlich Aktive: Wer viel draußen unterwegs ist, beim Skifahren, Wandern oder Mountainbiken, hat ein höheres Unfallrisiko.
- Familien mit Kindern: Kinder sind neugierig und verletzen sich schnell.
- Selbstständige und Freiberufler: Ohne Arbeitgeber gibt es oft weniger soziale Absicherung. Ein Unfall kann dann existenzbedrohend sein.
Wofür du eine Unfallversicherung brauchst
Nach einem Unfall können Kosten für Bergung, Heilbehandlung, Umbauten im Zuhause oder sogar Einkommensausfälle entstehen. Diese Ausgaben können mehrere zehntausend Euro betragen. Die Unfallversicherung sorgt dafür, dass du in solchen Situationen nicht dein Erspartes aufbrauchen musst oder finanziell in Schwierigkeiten gerätst.
Wie viel kostet die private Unfallversicherung in Österreich?
Eine private Unfallversicherung kostet in Österreich im Durchschnitt zwischen 10 und 50 € pro Monat. Die genaue Höhe hängt jedoch stark von deinem persönlichen Risiko und den gewünschten Leistungen ab.
Wie setzen sich die Beiträge zusammen?
Die Prämie für deine Unfallversicherung wird von mehreren Faktoren beeinflusst:
- Deckungsumfang: Je umfassender dein Schutz (z. B. hohe Invaliditätssumme, weltweite Geltung, Zusatzleistungen), desto höher die Beiträge.
- Beruf: Wer in einem risikoreichen Beruf arbeitet, etwa als Bauarbeiterin oder Handwerker, zahlt mehr als jemand im Bürojob.
- Freizeitaktivitäten: Riskante Hobbys wie Motorradfahren, Bergsteigen oder Tauchen erhöhen die Prämie.
- Alter und Gesundheit: Jüngere, gesunde Menschen zahlen in der Regel weniger als ältere Versicherte mit Vorerkrankungen.
- Wohnort: Auch regionale Unterschiede können eine Rolle spielen, etwa durch unterschiedliche Unfallstatistiken.
Wie kannst du bei der Unfallversicherung sparen?
Eine gute Absicherung muss nicht teuer sein. Mit diesen Tipps kannst du deine Prämie senken:
- Online vergleichen: Nutze Vergleichsrechner, um passende Tarife zu finden.
- Jährliche Zahlweise: Viele Versicherer gewähren einen Rabatt, wenn du die Prämie einmal jährlich bezahlst.
- Leistungen prüfen: Verzichte auf unnötige Zusatzoptionen wie eine Knochenbruchpauschale, wenn du sie nicht wirklich brauchst.
- Familienpolizze: Für mehrere Personen kann eine Familienversicherung günstiger sein als Einzelverträge.
- Laufzeitrabatt nutzen: Bei längeren Laufzeiten bekommst du oft bessere Konditionen. Wichtig: In Österreich kannst du nach 3 Jahren trotzdem kündigen.
📕 Noch mehr Spartipps findest du in unserem Artikel Unfallversicherung: 7 Tipps, wie du dich günstig versicherst
Die Unfallversicherung richtig vergleichen: So funktioniert’s
Entscheidend sind Deckungsumfang, Preis-Leistungs-Verhältnis und Kundenservice. Wer seine Bedürfnisse klärt und Angebote sorgfältig prüft, findet den passenden Tarif.
Die drei wichtigsten Vergleichskriterien
- Deckungsumfang: Eine umfassende Deckung sollte alle möglichen Szenarien abdecken, die für dich relevant sein könnten.
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Nicht immer ist der günstigste Tarif auch der beste. Ein Vergleich hilft dir, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu ermitteln. Schließlich willst du für das, was du bezahlst, auch den entsprechenden Schutz erhalten.
- Kundenservice: Ein guter Kundenservice, der schnell und effizient auf Anfragen reagiert, kann den Unterschied machen.
Schritt für Schritt zum passenden Tarif
- Bedarf klären
Überlege dir zuerst, welche Risiken in deinem Leben eine Rolle spielen. Bist du sportlich aktiv, hast du Kinder oder bist du selbstständig, dann ist dein Absicherungsbedarf meist höher als bei jemandem, der überwiegend einen Büroalltag hat. - Deckung festlegen
Lege eine ausreichende Invaliditätssumme fest und wähle eine Progression, die bei schweren Unfällen deutlich mehr Geld bringt. Prüfe die Gliedertaxe im Detail und gleiche sie mit deinem Beruf ab. Wenn du zum Beispiel als Musiker auf die Finger angewiesen bist, als Handwerker auf die Hände oder als Chirurg auf die Feinmotorik, sollte die Gliedertaxe diese Körperteile hoch bewerten, sonst fällt die Leistung im Ernstfall spürbar geringer aus. Achte zusätzlich darauf, dass Unfallkosten ausreichend hoch gedeckt sind und der Schutz weltweit gilt. - Optionale Bausteine bewusst wählen
Entscheide dich nur für Zusatzleistungen, die du wirklich brauchst. Eine Unfall-Rente, eine Todesfallleistung oder ein Taggeld können sinnvoll sein, in vielen Fällen reicht aber der Grundschutz. - Angebote vergleichen und Bedingungen prüfen
Fordere mindestens drei Angebote mit denselben Eckdaten an, damit du sie fair vergleichen kannst. Lies dir die Bedingungen genau durch und achte auf Limits und Regelungen zum Mitwirkungsanteil. Prüfe auch, ob du durch jährliche Zahlweise, eine Familienpolizze oder Rabatte bei längeren Laufzeiten sparen kannst.
Deine Absicherung für den Fall der Fälle
Unfallfolgen können teuer werden – vor allem, wenn du länger ausfällst. Eine gute Unfallversicherung schützt dich vor finanziellen Lücken und sorgt für Sicherheit im Alltag.
Die Unfallversicherung kündigen: Wie funktioniert das?
Eine Unfallversicherung kannst du kündigen, wenn die Laufzeit endet oder wenn bestimmte Sonderregeln greifen. Wichtig sind dabei die Kündigungsfristen, die du unbedingt einhalten musst.
Welche Kündigungsmöglichkeiten gibt es?
- Zum Versicherungsende: Jede Unfallversicherung hat eine vereinbarte Laufzeit von meist 1, 3, 5 oder 10 Jahren. Zum Ende dieser Laufzeit kannst du den Vertrag mit einer Frist von 1 bis 3 Monaten kündigen.
- Konsumentenschutz-Kündigung: Läuft dein Vertrag länger als 3 Jahre, kannst du ab dem Ende des dritten Jahres jährlich kündigen. Die Frist beträgt hier nur einen Monat.
- Automatische Verlängerung: Nach Ablauf der Laufzeit verlängert sich der Vertrag automatisch um jeweils ein Jahr. Informiert dich der Versicherer darüber nicht rechtzeitig, darfst du sofort kündigen.
📕 Eine ausführliche Übersicht findest du in unserem Blogpost Versicherung kündigen: So funktioniert’s
Schritt für Schritt zur Kündigung
- Laufzeit prüfen: Schau in deiner Polizze nach, wie lange dein Vertrag läuft und ob er sich automatisch verlängert.
- Kündigungsfrist berechnen: Je nach Laufzeit gilt meist eine Frist von 1 bis 3 Monaten.
- Kündigung schriftlich verfassen: Am besten per eingeschriebenem Brief oder E-Mail.
- Bestätigung abwarten: Dein Versicherer muss dir die Kündigung schriftlich bestätigen.
- Neuen Schutz sichern: Falls du weiterhin abgesichert sein möchtest, kümmere dich rechtzeitig um eine neue Versicherung, damit keine Lücke entsteht.
Beispiel für eine Kündigung
Deine Unfallversicherung läuft seit dem 1. Juli 2021 mit einer Laufzeit von 5 Jahren. Das reguläre Vertragsende ist damit der 1. Juli 2026. Möchtest du kündigen, musst du die Kündigung spätestens bis 31. März 2026 bei der Versicherung einreichen (Annahme: 3 Monate Frist).
Durch die Konsumentenschutz-Regelung kannst du aber schon ab dem Ende des dritten Jahres, also ab 1. Juli 2024, jedes Jahr mit einer Frist von einem Monat kündigen. Bedeutet: Gibst du deine Kündigung bis spätestens 31. Mai 2024 ab, endet dein Vertrag bereits am 1. Juli 2024.
Was ist der Unterschied zwischen der Unfallversicherung und der Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die Unfallversicherung springt ein, wenn du durch einen Unfall gesundheitlich eingeschränkt bist, während die Berufsunfähigkeitsversicherung dein Einkommen absichert, wenn du krank oder aufgrund eines Unfalls dauerhaft nicht mehr arbeiten kannst. Beide Versicherungen ergänzen sich, ersetzen sich aber nicht.
Unfallversicherung: Schutz bei Unfällen
Die private Unfallversicherung zahlt dann, wenn du durch einen Unfall verletzt wirst und daraus bleibende gesundheitliche Einschränkungen entstehen. Dazu gehören Leistungen wie Invaliditätszahlungen oder Kostenübernahme für Behandlungen und Umbauten im Zuhause.
Ein Beispiel: Du stürzt beim Mountainbiken, verletzt dich schwer am Rücken und kannst dich nicht mehr wie gewohnt bewegen. Die Unfallversicherung zahlt dir eine Invaliditätsleistung, um die finanziellen Folgen abzufedern.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Absicherung des Einkommens
Die Berufsunfähigkeitsversicherung deckt ein viel breiteres Risiko ab. Sie zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du krankheitsbedingt oder nach einem Unfall deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst. Besonders relevant ist das, weil 80 bis 90% aller Fälle von Berufsunfähigkeit durch Krankheiten entstehen, nicht durch Unfälle.
Ein Beispiel: Du erkrankst an einer chronischen Depression oder einem Bandscheibenvorfall und kannst deine Arbeit dauerhaft nicht mehr ausführen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung sichert in diesem Fall dein Einkommen.
📕 Mehr Infos findest du in unserem Blogpost Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich
Warum sich beide Versicherungen ergänzen
Eine Unfallversicherung ersetzt keine Berufsunfähigkeitsversicherung und umgekehrt genauso wenig. Die Unfallversicherung deckt ausschließlich Unfälle ab, während die Berufsunfähigkeitsversicherung ein umfassendes Sicherheitsnetz für dein Einkommen bietet, auch wenn Krankheiten die Ursache sind.
Ausnahme: Wenn Berufsunfähigkeitsversicherung nicht möglich ist
Falls du aufgrund von Vorerkrankungen keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommst oder sie dir zu teuer ist, kann eine Unfallversicherung mit Unfall-Rente eine sinnvolle Alternative sein. Sie ist zwar kein vollständiger Ersatz, bietet dir aber zumindest eine Grundabsicherung für den Fall, dass du durch einen Unfall nicht mehr arbeiten kannst.
Was ist der Unterschied zwischen der Unfallversicherung und der privaten Krankenversicherung?
Die Unfallversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen eines Unfalls, während die private Krankenversicherung bessere medizinische Versorgung und Komfortleistungen im Krankheitsfall bietet. Beide Versicherungen haben unterschiedliche Schwerpunkte und ergänzen sich sinnvoll.
Unfallversicherung: Finanzielle Hilfe nach einem Unfall
Die private Unfallversicherung zahlt, wenn du dich durch einen Unfall verletzt und daraus Kosten oder bleibende Beeinträchtigungen entstehen. Dazu gehören zum Beispiel Invaliditätsleistungen, Unfallkosten wie Bergung und Reha.
Ein Beispiel: Du verletzt dir beim Skifahren schwer dein Bein. Die Unfallversicherung übernimmt Bergungskosten und zahlt möglicherweise eine Invaliditätsleistung.
Private Krankenversicherung: Verbesserte medizinische Versorgung
Die private Krankenversicherung erweitert die gesetzliche Krankenversicherung und bietet dir Zugang zu besseren Leistungen im Krankheitsfall. Dazu zählen etwa freie Arzt- und Spitalswahl, kürzere Wartezeiten, Einbettzimmer im Krankenhaus oder alternative Heilmethoden.
Ein Beispiel: Du musst am Knie operiert werden und entscheidest dich für ein privates Krankenhaus mit Einbettzimmer. Die private Krankenversicherung übernimmt die Kosten, damit du schnell behandelt wirst und mehr Komfort hast.
📕 Mehr Infos findest du in unserem Blogpost Private Krankenversicherung in Österreich
Warum beide Versicherungen wichtig sein können
Die Unfallversicherung kümmert sich um die finanziellen Folgen nach einem Unfall, während die private Krankenversicherung deine Behandlung und medizinische Versorgung verbessert – auch bei Krankheiten. Sie decken also völlig unterschiedliche Risiken ab und können sich optimal ergänzen.
Was ist der Unterschied zwischen der Unfallversicherung und dem Alpenverein?
Eine Mitgliedschaft beim Alpenverein beinhaltet zwar eine Unfallversicherung, sie ist aber nicht mit einer privaten Unfallversicherung vergleichbar. Während der Alpenverein vor allem bei Bergsport und Rettungskosten absichert, bietet die private Unfallversicherung umfassenden finanziellen Schutz bei allen Arten von Unfällen.
Unfallversicherung über den Alpenverein
Als Mitglied bist du automatisch unfallversichert, wenn dir etwas in den Bergen oder auf Reisen passiert. Dazu zählen insbesondere Bergungskosten (z. B. Hubschrauberbergung), Kosten für Rückholtransporte und bestimmte Heilbehandlungen.
Ein Beispiel: Du verletzt dich beim Klettern in den Alpen und musst per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Die Alpenvereinsversicherung übernimmt die hohen Bergungskosten.
📕 Mehr Details findest du in unserem Blogpost Alpenvereinsversicherung für den Bergsport
Private Unfallversicherung
Die private Unfallversicherung geht deutlich weiter. Sie deckt nicht nur Rettungs- und Bergungskosten ab, sondern leistet vor allem bei dauerhaften Einschränkungen durch Invalidität und übernimmt Kosten für Umbauten oder Reha.
Ein Beispiel: Du stürzt beim Skifahren schwer und bist dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen. Deine private Unfallversicherung zahlt eine Invaliditätsleistung, mit der du dein Zuhause barrierefrei umbauen kannst.
Warum der Alpenverein keine Unfallversicherung ersetzt
Die Alpenvereinsversicherung ist ein toller Zusatzschutz für Bergsportler*innen, ersetzt aber keine umfassende Unfallversicherung. Besonders wichtig: Der Alpenverein bietet keine Invaliditätsleistungen an. Wer also langfristig abgesichert sein möchte, braucht zusätzlich eine private Unfallversicherung.
📕 Lies in unserem Blogpost Alpenverein oder Unfallversicherung – was ist besser? mehr dazu.
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Unser Fazit zur Unfallversicherung in Österreich
Die private Unfallversicherung ist in Österreich eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Absicherung, weil sie die Lücken im Freizeitbereich schließt und dich im Ernstfall vor hohen finanziellen Belastungen schützt. Jeden Tag passieren Unfälle, sei es beim Sport, im Haushalt oder im Straßenverkehr, und es ist beruhigend zu wissen, dass du in solch unerwarteten Situationen nicht allein bist.
Du bekommst eine Unfallversicherung ab rund 10 € pro Monat. Somit ist sie für viele leistbar und ihr Nutzen übersteigt die Kosten im Ernstfall bei weitem.
Unsere Empfehlung: Vergleiche Angebote sorgfältig, achte auf eine ausreichend hohe Invaliditätssumme, eine richtige Gliedertaxe und eine passende Progression. So stellst du sicher, dass du eine Unfallversicherung wählst, die wirklich zu deinem Leben passt und dir die Sicherheit gibt, die du verdienst.