Es gibt eine ganze Reihe an Tarifen in der privaten Krankenversicherung. Das Krankenhaustagegeld und das Krankengeld sind zwei davon. Sie sind nicht zu verwechseln mit dem Ersatztagegeld. Wir von der Versicherungs-App Sophia erklären dir hier alles, was du dazu wissen musst 🙌
Inhalt
✴️ Das Wichtigste in Kürze
Das Krankenhaustagegeld ist ein fixer Betrag, den du für jeden Tag erhältst, den du im Krankenhaus bist.
Das Krankengeld wird dir täglich ausgezahlt, aber erst ab einem bestimmten Krankheitstag. Dafür bekommst du es auch dann, wenn du krankheitsbedingt zu Hause bist.
Das Ersatztagegeld ist Teil der Sonderklasse-Versicherung. Es wird dir dann ausgezahlt, wenn du bei einem stationären Krankenhausaufenthalt die Leistungen der Versicherung nicht in Anspruch nimmst.
Neben Tarifen mit Tagesleistung wie Krankenhaustagegeld, Krankengeld und Ersatztagegeld gibt es zahlreiche weitere private Krankenversicherungen, die unterschiedliche Bereiche deiner Gesundheitsversorgung absichern.

Die private Krankenversicherung umfasst verschiedene Leistungsbereiche. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Krankenhaustagegeld-, Krankengeld- und Ersatztagegeld-Versicherung und ihre Tarife.
Krankenhaustagegeld: Wenn du im Krankenhaus bist
Das Krankenhaustagegeld wird als private Krankenversicherung oder als Teil von Unfallversicherungen angeboten. Es wird auch gerne als Spitalgeld oder Tagegeld bei Krankenhausaufenthalt bezeichnet.
Diese Versicherung gleicht die entstehenden Kosten oder Verluste aus, die dir aufgrund eines krankheitsbedingten stationären Krankenhausaufenthalts entstehen. Dann bekommst du für jeden Tag, den du im Krankenhaus bist, einen fixen Betrag ausgezahlt. Meist liegt die Höhe zwischen 10 Euro und 150 Euro pro Tag. Die Auszahlung vom Krankenhaustagegeld bekommst du immer erst im Nachhinein, nicht täglich.
Du bekommst Krankenhaustagegeld auch, wenn du im Krankenhaus entbindest, dann sogar oft einen deutlich höheren Tagessatz (bis zu 6-fach!).
Auch bei Krankenhausaufenthalten als Folge von Unfällen oder im Ausland gibts eine höhere Leistung. Viele Versicherer verdoppeln dann den Tagessatz vom Krankenhaustagegeld.
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Das Krankenhaustagegeld ist wie ein Einkommen für dich. Da es sich aber eben nicht de facto um ein Einkommen handelt, ist es steuerfrei und gehört ganz dir.
Krankengeld: Wenn du krank bist
Das Krankengeld kennst du vielleicht schon von deiner gesetzlichen Krankenversicherung. Es soll ebenfalls krankheitsbedingte Einkommensverluste ausgleichen. Es wird auch gerne als Krankentagegeld oder Tagegeld bei Krankheit bezeichnet.
Anders als beim Krankenhaustagegeld ist es beim Krankengeld aber egal, wo du krank bist: im Krankenhaus, auf Kur oder zu Hause. Wichtig ist nur, dass es sich um eine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit handelt. Die Tagesleistung gibt es allerdings erst ab einem festgelegten Krankheitstag (Karenzfrist) und ab dann für jeden weiteren Tag. Die Auszahlung von Krankengeld erfolgt erst im Nachhinein und nicht täglich.
Krankentagegeld-Versicherungen haben meist eine Leistungsgrenze. Dann hast du zum Beispiel in 3 Versicherungsjahren für maximal 365 Tage Leistungsanspruch. Bei manche Krankengeld-Versicherungen bekommst du nur ein Krankengeld nach Spitalaufenthalt. Du bekommst somit nur eine Tagesleistung, wenn du zuvor einen Aufenthalt im Krankenhaus hattest und danach noch krank zu Hause bleiben musst.
Außerdem endet dein Anspruch auf Krankengeld mit dem Erreichen des Pensionsalters - das ist beim Krankenhaustagegeld nicht so.
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Krankengeld gibt es bei vielen privaten Versicherern auch anteilig, wenn du teilweise arbeitsunfähig bist.
Ersatztagegeld: Wenn du die Sonderklasse nicht nutzen kannst oder willst
Das Ersatztagegeld ist gar keine eigene Versicherung. Es handelt sich dabei um eine Ersatzleistung der Sonderklasse-Versicherung. Wenn du diese Versicherung abgeschlossen hast und im Krankenhaus behandelt wirst, hast du Anspruch auf bestimmte Leistungen (z.B. 1-Bett-Zimmer). Nimmst du diese im Versicherungsfall nicht in Anspruch, bekommst du stattdessen eine tägliche Pauschale als Ersatzleistung ausgezahlt. Die Höhe ist vorher vertraglich festgelegt.
Ein Beispiel: Du hast eine Sonderklasse-Versicherung und bist nach einer OP länger im Krankenhaus. Es gibt keine freien Betten in Ein- oder Zweibettzimmern und du wirst in einem Mehrbettzimmer untergebracht. Als Ersatz zahlt dir deine private Krankenversicherung dann das Ersatztagegeld.
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Du kannst dich übrigens auch freiwillig dafür entscheiden, auf eine vertraglich vereinbarte Leistung deiner Sonderklasse-Versicherung zu verzichten, um stattdessen das Ersatztagegeld in Anspruch zu nehmen.
Für wen macht Krankengeld oder Krankenhaustagegeld Sinn?
Um es kurz zu machen: In den meisten Fällen lohnen sich diese Versicherungen nicht. Denn wir finden, Versicherungen sollten einen Ernstfall versichern, damit du nicht in eine finanzielle Notlage gerätst. In den ersten Wochen deiner Krankheit erhältst du aber meist ohnehin noch dein volles Gehalt und bist weit entfernt von einer Notlage. Dann sind die Kosten für die Versicherung im Vergleich zu deinem Mehrwert einfach zu hoch.
Es gibt aber Ausnahmen. In den folgenden Szenarien finden wir ein Krankenhaustagegeld oder Krankengeld sinnvoll 👇
- Selbstständige oder Freiberufler haben im Krankheitsfall häufig einen hohen Verdienstausfall oder müssen sogar zusätzlich Vertretungen bezahlen. Hier kann eine Tagesleistung helfen, um anfallende Kosten weiter decken zu können.
- Wenn dir als Angestellte*r durch einen Krankenhausaufenthalt Mehrkosten entstehen (zum Beispiel eine Kinder- oder Haustierbetreuung), kann das Krankenhaustagegeld dich vor einem finanziellen Engpass schützen.
- Auch für Angestellte, die vom ersten Krankheitstag an mit Gehaltsverlusten rechnen müssen, ist eine Versicherung mit Tagesleistung im Krankheitsfall sinnvoll. Das sind Personen, die auf Trinkgeld oder Provisionen angewiesen sind oder mit Zuschlägen für Nacht- oder Schichtarbeit kalkulieren.
- Als Ausgleich zur staatlichen Unterstützung: Im Krankheitsfall zahlt dir erstmals dein*e Arbeitgeber*in dein Gehalt normal weiter. Nach einer gewissen Zeit wird die Weiterzahlung gestoppt und der Staat übernimmt die Gehaltszahlung. Dieses Gehalt ist jedoch leider geringer als dein normals Gehalt. Wenn du diesen Unterschied ausgleichen möchtest, dann könnte eine Krankengeld- und/oder Krankenhaustagegeld-Versicherung eine sinnvolle Wahl sein.
Die Kosten
Versicherungen mit Krankengeld oder Krankenhaustagegeld fallen in den Bereich der privaten Krankenversicherungen. Du zahlst eine monatliche Prämie, die anfangs vertraglich festgelegt wird. Die Höhe ist abhängig von deinem Alter und deiner Gesundheit bei Vertragsabschluss - und natürlich dem gewählten Deckungsumfang.
Das Ersatztagegeld ist immer Teil der Sonderklasse-Versicherung. Aber auch das Krankengeld und das Krankenhaustagegeld gibt es manchmal als inkludierte Leistung in einer Sonderklasse- oder Privatarzt-Versicherung. Wenn du also ohnehin eine der beiden privaten Krankenversicherungen abschließen möchtest, bietet sich eine solche Kombination an. Bei all den Angeboten ist es aber manchmal gar nicht so leicht, sich zurechtzufinden.
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Das kostet eine Krankenhaustagegeld-Versicherung
Für die Krankenhaustagegeld-Versicherung gibt es grob zwei Faktoren, die den Preis der Prämie bestimmen. Das eine ist - wie bei jeder privaten Krankenversicherung - deine Gesundheit und dein Alter. Das andere ist die Höhe des Tagessatzes, der dir im Versicherungsfall ausbezahlt wird. Meist liegt er zwischen 10 Euro und 150 Euro und kann in 5- oder 10-Euro-Schritten frei ausgewählt werden. Klar: Je höher der gewählte Tagessatz, desto höher ist die Prämie, die du zahlen musst.
Ein Beispiel: Nino ist mit 29 Jahren gesund in die private Krankenhaustagegeldversicherung eingestiegen. Er zahlt für einen Tagessatz von 40 Euro im Versicherungsfall eine Prämie in Höhe von 10 Euro monatlich. Wenn er den Tagessatz auf 80 Euro gewählt hätte, wären es 20 Euro monatlich.
Das kostet eine Krankengeld-Versicherung
Die Kostengestaltung der Krankengeldversicherung verhält sich ähnlich. Es gibt aber drei Faktoren, die die Höhe deiner Prämie maßgeblich bestimmen:
- Auch hier: deine Gesundheit und dein Alter.
- Die Wartezeit (Karenzfrist): Die Anzahl der Krankheitstage, bis die Auszahlung beginnt (zum Beispiel beginnt das Krankengeld ab dem 8. Krankheitstag).
- Die Höhe des Krankentagegelds, also wie viel Geld du für jeden Tag ausgezahlt bekommst.
Ein Beispiel: Nina hat gesund mit 25 Jahren eine Krankengeldversicherung mit einem Tagessatz von 10 Euro ab dem 8. Krankheitstag abgeschlossen. Sie zahlt 13 Euro monatlich. Für einen Anspruch ab dem 15. Krankheitstag hätte sich die Prämie auf 10 Euro monatlich verringert. Hätte Nina den Tagessatz auf 30 Euro ab dem 8. Krankentag erhöht, läge die Prämie bei 39 Euro monatlich.
Allgemein gilt: Je jünger und gesünder du eine Krankengeld-, Krankenhaustagegeld- oder generell eine private Krankenversicherung abschließt, desto günstiger ist auch deine spätere Versicherungsprämie. Folgendes Bild zeichnet dir das schön auf:

Die Grafik zeigt dir, wie sich die Prämie in Abhängigkeit von deinem Alter bei Vertragsabschlusses entwickelt.
➡️ Unser Fazit
Puh, alles gar nicht so einfach. Unser Fazit? Überlege dir gut, ob eine Versicherung für Krankengeld oder Krankenhaustagegeld wirklich das Richtige für dich ist.
Das Krankenhaustagegeld bekommst du ab dem ersten Tag, den du im Krankenhaus verbringst. Das Krankengeld ab einem festgelegten Krankheitstag. Du kannst die Höhe jeweils selbst entscheiden. Und das Ersatztagegeld erhältst du, wenn du die Leistung deiner Sonderklasse-Versicherung nicht in Anspruch nehmen kannst oder möchtest.
✳️ Wir finden ein Krankengeld oder Krankenhaustagegeld nur sinnvoll, wenn du selbstständig bist oder wenn du bei Krankheit mit Verdienstausfall (z.B. Trinkgeld oder Schichtzuschlag) oder Mehrkosten (z.B. Kinderbetreuung) rechnen musst. Es liegt aber natürlich in deiner Hand, wir supporten dich bei all deinen Versicherungswünschen.