Pflegeversicherung: Warum, wann und für wen?

09.03.2022 • 7 min

Ein Vogel, der aus einer Hand frisst.

Kaum jemand kümmert sich gerne um seine Versicherungen und schon gar nicht um seine Pflegeversicherung 😵. Aber Leute – es ist wichtig! Warum das so ist und wie dir die Versicherungs-App Sophia dabei helfen kann, erfährst du hier 👇

Gründe, warum du eine Pflegeversicherung brauchst

Dank der modernen Medizin und des Fortschritts werden wir immer älter. Das ist erfreulich, denn jeder von uns wünscht sich ein langes und gesundes Leben. Gleichzeitig steigt aber damit das “Langlebigkeitsrisiko” und der Bedarf an Betreuung durch Familie, Pflegeeinrichtungen, Pflegepersonal und Medikamenten.

Gute Pflege und Betreuung ist sehr teuer und die meisten wollen im Alter ihre gewohnte Umgebung in ihren 4 Wänden nicht mehr verlassen. Das heißt ein Pflegeheim und damit die volle staatliche Unterstützung durch den Sozialhilfeträger ist keine Option. Zudem ist es nicht einfach, einen Platz im Pflegeheim zu bekommen, weil die Nachfrage sehr groß ist.

Die meisten wollen auch lieber zuhause von Profis gepflegt werden, aber das ist teuer und da zahlt der Sozialhilfeträger nicht dazu. Wie gut, dass es auch dafür eine Versicherung, nämlich die Pflegeversicherung, gibt.

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Die Anzahl der Pflegebedürftigen steigt rasant

Das Thema ist unerfreulich und keiner spricht gerne darüber, aber man darf den Kopf nicht in den Sand stecken. Es ist eine Tatsache, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Österreich rasant angestiegen ist. Im Oktober 2021 waren bereits rund 467.000 Österreicher Pflegegeldbezieher – dies entspricht ca. 5 % der Bevölkerung!

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung ist auch in den nächsten Jahren mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung zu rechnen. Denn mit steigender Lebenserwartung wächst auch der Bedarf an Hilfe und Betreuung in fortgeschrittenem Alter.

Soll ich schon als junger Mensch eine Pflegeversicherung abschließen?

Geringe Prämie für junge Versicherungsnehmer*innen

Je früher desto besser. Denn je früher man mit der Pflegeversicherung beginnt, desto geringer sind die monatlichen Prämien, die man dafür zahlen muss. Ändern sich im Laufe der Zeit die Lebensumstände – z.B. durch ein höheres Einkommen, Heirat oder Familiengründung – kann die Versicherung flexibel angepasst und der Absicherungsgrad je nach Bedarf erhöht werden.

Gesundheit “konservieren”

Ein weiterer Grund, sich früh für den Fall einer Pflege abzusichern ist, dass man in jungen Jahren meist noch einen sehr guten Gesundheitszustand hat. Je gesünder man ist, desto eher bekommt man die Pflegeversicherung überhaupt bzw. bekommt sie ohne Zuschläge oder Ausschlüsse. Die private Pflegeversicherung muss dich nämlich nicht nehmen, wenn sie befürchtet, dass du krank bist und bald ein Pflegefall werden könntest.

Pflegefall in jungen Jahren

Auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen, aber jeder junge Mensch kann ebenfalls zu einem Pflegefall werden. Im besten Fall ist das nach einem Unfall nur vorübergehend und dann bekommt du eine monatliche Rente von der Berufsunfähigkeitsversicherung. Mehr dazu in unserem Blogpost Berufsunfähigkeitsversicherung muss sein: Warum und wann?

Staatlicher Zuschuss ist nicht auf ewig garantiert

Außerdem ist es zwar praktisch, dass der Staat aktuell Pflegegeld zahlt, aber wer weiß, wie lange das durch die Steuerzahler noch finanziert werden kann. Besser also selber vorsorgen.

Was versichert eine private Pflegeversicherung?

Die private Pflegeversicherung sichert dir je nach gesetzlicher Pflegestufe zusätzlich zum gesetzlichen Pflegegeld einen fix vereinbarten Geldbetrag. Die Höhe hängt von der gesetzlichen Pflegestufe ab. Je höher die Pflegestufe, desto mehr finanzielle Unterstützung bekommst du von der Pflegeversicherung dazu. Aber je höher dieser Zuschuss, desto teurer ist auch die Pflegeversicherung.

Weiters kann bei manchen Versicherern zusätzlich vereinbart sein, dass nicht nur abhängig von der gesetzlichen Pflegestufe, sondern auch von noch möglichen “activities of daily living” (ADL) die Beurteilung der Pflegebedürftigkeit festgestellt und gewisse Summen ausgezahlt werden. Das ist ein Vorteil, denn dann ist man nicht nur von der staatlichen Einstufung abhängig.

Bei manchen Pflegeversicherungen ist auch eine Pflege-Assistance inkludiert. Diese hilft, den Pflegealltag gut zu organisieren, beim Beantragen des gesetzlichen Pflegegeldes oder gibt andere wertvolle Tipps, wo und wie man die beste Pflege bekommt.

Was kostet eine private Pflegeversicherung?

Viele glauben, dass eine Pflegeversicherung viel zu teuer ist. Mit dem richtigen Versicherer und dem richtigen Produkt, muss das aber nicht sein.

Für einen 20-jährigen Studenten kostet die Pflegeversicherung in etwa € 10 pro Monat. Würde dieser Student mit 21 Jahren oder auch später ein Pflegefall werden, dann würde er lebenslang in jeder Pflegestufe monatlich € 1.000 von der Versicherung bekommen. Eine 30-jährige Ärztin würde für eine Absicherung von monatlich € 1.000 etwa € 13 pro Monat zahlen.

Ist die Pflege nicht in der Unfallversicherung oder Krankenzusatzversicherung inkludiert?

Jein. Wenn du in deiner Unfallversicherung eine monatliche Rente versichert hast, dann bekommst du die schon, wenn die Voraussetzungen dafür eintreffen. Aber meist ist das zu wenig und du bekommst sie auch nur im Fall eines Unfalls und nicht im Falle einer Krankheit. Genaueres zur Unfallversicherung lies bitte in unserem Blogpost Private Unfallversicherung - wichtiger Schutz für wenig Geld nach.

Die Krankenzusatzversicherung ist wiederum nur zuständig für die Bezahlung der Behandlung von Unfallfolgen - sei es im Krankenhaus oder beim Privatarzt. Sie zahlt dir keine Pflege. Näheres zur Krankenzusatzversicherung findest du in unserem Blogpost Krankenzusatzversicherung: Für deine Gesundheit nur das Beste

Was zahlt der Staat bei Pflegebedürftigkeit?

In Österreich sind wir in der glücklichen Lage, dass es ein staatliches Pflegegeld gibt. Personen, die pflegebedürftig sind, erhalten vom Staat auf Antrag Pflegegeld. Das ist eine monatliche zweckgebundene Leistung zur teilweisen Abdeckung von pflegebedingten Kosten. Die Höhe des Pflegegeldes richtet sich nach dem Pflegebedarf.

Sachverständige legen für die Pflegebedürftigen ab einem Pflegeausmaß von mindestens 65 Stunden monatlich eine von sieben Pflegestufen fest. Die meisten Pflegegeldbezieher gibt es in Stufe 1 und diese bekommen aktuell (Stand März 2022) € 165,40 pro Monat. Die Höhe des Pflegegelds steigt kontinuierlich an bis zur höchsten Stufe 7 (völlige Bewegungsunfähigkeit), für die man aktuell € 1.776,50 pro Monat erhält.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Pflegegeld zu erhalten?

Pflegegeld bekommst du, wenn

  • wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung bzw. einer Sinnesbehinderung,
  • die mindestens sechs Monate andauern wird, ständige Betreuung und Hilfe erforderlich sind;
  • ständiger Pflegebedarf von mindestens 65 Stunden im Monat erforderlich ist und
  • der gewöhnliche Aufenthalt des/der zu Pflegenden in Österreich liegt.

Was passiert, wenn die Pflegekosten durch das Pflegegeld nicht gedeckt werden können?

Grundsätzlich muss der/die Pflegebedürftige für die Pflegekosten selbst aufkommen. Im Falle eines Pflegeheimaufenthaltes in öffentlichen stationären Einrichtungen springt der Sozialhilfeträger ein. Das trifft nur zu, wenn das Einkommen (Pension, Pflegegeld, Mieterträge etc.) nicht ausreicht, um die Pflegeheimkosten zu decken.

Die Kosten der Betreuung können in manchen Pflegeheimen bis zu € 7.000 pro Monat ausmachen. Oft reicht daher die eigene Berufsunfähigkeitspension oder auch Alterspension und das Pflegegeld bei weitem nicht aus, um die Kosten in einem privaten Heim zu decken.

Welche Arten von Pflege gibt es

Öffentliche Pflegeheime

Zur Abdeckung der Kosten neben dem Pflegegeld wird auch das regelmäßige Einkommen des/der Pflegebedürftigen herangezogen. Reicht beides zusammen nicht aus, übernimmt die Differenz der Sozialhilfeträger. Es gibt aber auch immer mehr private Pflegeheime und Seniorenresidenzen. Die monatlichen Kosten variieren hier je nach Bundesland, Pflegeheim und Pflegebedarf und können bis zu € 7.000 pro Monat betragen.

Pflege zu Hause durch Familienmitglieder

Das wäre zwar die günstigste Variante, aber In vielen Fällen ist dies nicht möglich, weil alle berufstätig sind oder an einem anderen Ort wohnen.

Pflege zu Hause durch eine Pflegekraft, etwa eine “24-Stunden-Pflege”

Da hängen die Kosten von der Ausbildung der Pflegekraft, dem zeitlichen Aufwand, aber auch davon ab, welche betreuerischen, pflegerischen oder ärztlichen Tätigkeiten übernommen werden müssen. Bei Pflegekräften, die über Agenturen vermittelt werden, ist zusätzlich zu den monatlichen Pflegekosten oft eine Vermittlungsgebühr einzurechnen. Ist die Pflegekraft nicht im eigenen Haushalt untergebracht, können auch noch zusätzliche Belastungen für Kost und Logis anfallen.

➡️ Unser Fazit

Jede*r kann ein Pflegefall werden. Krankheiten, Unfälle und Schicksalsschläge treten oft völlig unerwartet auf und können uns über Nacht zum Pflegefall werden lassen. Die staatliche Unterstützung ist toll, aber nicht für immer und ewig garantiert und vor allem für die Pflege zuhause nicht ausreichend, daher benötigst du jedenfalls eine private Pflegeversicherung, die dir die Pflege in den eigenen 4 Wänden ermöglicht.

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Ein Vogel, der aus einer Hand frisst. Screenshot der Versicherungs-App Sophia

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