Du fragst dich, was eigentlich der Unterschied zwischen Krankenhaustagegeld, Krankengeld und Ersatztagegeld ist? Wir zeigen dir einfach erklärt, wie die Leistungen funktionieren und in welchen Situationen sie für dich wirklich sinnvoll sind.
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze
- Das Krankenhaustagegeld ist ein fixer Betrag, den du für jeden Tag erhältst, den du im Krankenhaus bist.
- Das Krankengeld wird dir täglich ausgezahlt, aber erst ab einem bestimmten Krankheitstag. Dafür bekommst du es auch dann, wenn du krankheitsbedingt zu Hause bist.
- Das Ersatztagegeld wird dir dann ausgezahlt, wenn du bei einem stationären Krankenhausaufenthalt die Leistungen der Versicherung nicht in Anspruch nimmst. Es ist in jeder Sonderklasse-Versicherung enthalten.
- Eine Krankengeld- oder eine Krankenhaustagegeld-Versicherung ist nur sinnvoll, wenn du selbstständig bist oder wenn du bei Krankheit mit Verdienstausfall (z.B. Trinkgeld oder Schichtzuschlag) oder Mehrkosten (z.B. Kinderbetreuung) rechnen musst.
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Einführung in Krankenhaustagegeld, Krankengeld und Ersatztagegeld
Krankenhaustagegeld, Krankengeld und Ersatztagegeld sind Zusatzleistungen der privaten Krankenversicherung, die Einkommensverluste oder Zusatzkosten ausgleichen.
Die drei Leistungen im Überblick
Krankenhaustagegeld
Du erhältst einen fixen Tagessatz für jeden Tag, den du im Krankenhaus verbringst. Je nach Versicherung ist das Krankenhaustagegeld bereits
in der Sonderklasse-Versicherung enthalten oder kann als zusätzlicher Baustein abgeschlossen werden.
Krankengeld
Das Krankengeld springt ein, wenn du durch Krankheit arbeitsunfähig bist – egal ob zu Hause, im Krankenhaus oder auf Kur. Es ist immer ein
eigener, kostenpflichtiger Baustein innerhalb der privaten Krankenversicherung, kann aber auch als eigenständige Krankengeld-Versicherung
abgeschlossen werden.
Ersatztagegeld
Das Ersatztagegeld gehört fix zur Sonderklasse-Versicherung. Du bekommst es immer dann, wenn du auf die vertraglich vereinbarten
Sonderleistungen (z. B. Einbettzimmer) verzichtest oder sie dir nicht zur Verfügung stehen.
Flexible Bausteine deiner privaten Krankenversicherung
Sowohl das Krankenhaustagegeld als auch das Krankengeld kannst du zusätzlich als eigenständige Versicherung – also als Krankenhaustagegeldversicherung oder Krankengeld-Versicherung – abschließen. Oft werden diese Varianten auch als Gehaltsausfall-Versicherung bezeichnet, weil sie dich vor Einkommenseinbußen schützen.
Die private Krankenversicherung umfasst verschiedene Leistungsbereiche. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Krankenhaustagegeld-, Krankengeld-Versicherung sowie auf das Ersatztagegeld.
Krankenhaustagegeld: Tagessatz für jeden Aufenthalt im Spital
Das Krankenhaustagegeld – auch Spitalgeld oder kurz Tagegeld genannt – gleicht die Kosten oder Verluste aus, die dir durch einen stationären Krankenhausaufenthalt entstehen.
Für jeden Tag im Krankenhaus erhältst du einen fixen Geldbetrag, meist zwischen 10 € und 150 € pro Tag. Die Auszahlung erfolgt immer im Nachhinein und nicht täglich.
Teil der privaten Krankenversicherung
Das Krankenhaustagegeld gehört zur privaten Krankenversicherung. Bei manchen Versicherern ist es bereits fix in den Sonderklasse-Tarifen enthalten. Bei anderen Anbietern kannst du es als zusätzlichen Baustein gegen Mehrkosten in deine Versicherung integrieren. Zusätzlich hast du die Möglichkeit, das Krankenhaustagegeld auch unabhängig davon als eigene Krankenhaustagegeldversicherung bzw. Tagegeld-Versicherung abzuschließen.
Besondere Leistungen
Du bekommst das Krankenhaustagegeld zum Beispiel auch bei einer Entbindung im Krankenhaus. Manche Versicherer zahlen dir dabei sogar einen deutlich höheren Tagessatz – teilweise bis zum 6-fachen. Auch bei Krankenhausaufenthalten nach einem Unfall oder im Ausland verdoppeln einige Versicherungen den vereinbarten Betrag.
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Das Krankenhaustagegeld wirkt wie ein zusätzliches Einkommen für dich. Da es aber nicht als Einkommen gilt, ist es steuerfrei und gehört vollständig dir.
Mehr Sicherheit im Krankenhaus
Du möchtest im Ernstfall finanziell abgesichert sein und dir keine Sorgen um zusätzliche Kosten machen? Finde jetzt die passende private Krankenversicherung, die zu deinem Leben passt.
Krankengeld: Absicherung bei Krankheit
Das Krankengeld – oft auch Krankentagegeld genannt – ist eine Leistung der privaten Krankenversicherung, die deine Einkommensverluste bei Krankheit abfedern soll.
Anders als beim Krankenhaustagegeld spielt es keine Rolle, ob du im Krankenhaus, auf Kur oder zu Hause bist. Wichtig ist nur, dass eine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit vorliegt.
Teil der privaten Krankenversicherung
Krankengeld ist immer ein eigener Baustein, den du gegen Mehrkosten zu deiner privaten Krankenversicherung hinzufügen kannst. Zusätzlich hast du die Möglichkeit, es als eigenständige Krankengeld-Versicherung abzuschließen.
Auszahlung & Besonderheiten
Das Krankengeld wird ab einem festgelegten Krankheitstag (Karenzfrist) gezahlt und dann für jeden weiteren Krankheitstag. Je nach Tarif kann es auch bei Reha-Aufenthalten oder bei teilweiser Arbeitsunfähigkeit ausbezahlt werden. Die Leistung endet in der Regel mit dem Erreichen des Pensionsalters. Eine Krankentagegeld-Versicherung hat meistens eine Leistungsgrenze: Du hast zum Beispiel in 3 Versicherungsjahren für maximal 365 Tage einen Leistungsanspruch.
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Das Krankengeld ist wie ein zusätzliches Einkommen für dich. Da es aber nicht als Einkommen gilt, ist es steuerfrei und gehört vollständig dir.
Ersatztagegeld: Wenn du die Sonderklasse nicht nutzen kannst oder willst
Beim Ersatztagegeld handelt es sich um eine Ersatzleistung der Sonderklasse-Versicherung. Wenn du diese Versicherung abgeschlossen hast und im Krankenhaus behandelt wirst, hast du Anspruch auf bestimmte Leistungen (z.B. Einbettzimmer). Nimmst du diese im Versicherungsfall nicht in Anspruch, bekommst du stattdessen eine tägliche Pauschale als Ersatzleistung ausgezahlt. Die Höhe ist vorher vertraglich festgelegt.
Im Vergleich zu Krankenhaustagegeld und Krankengeld ist das Ersatztagegeld immer fixer Bestandteil der Sonderklasse-Versicherung.
Ein Beispiel: Du hast eine Sonderklasse-Versicherung und bist nach einer OP länger im Krankenhaus. Es gibt keine freien Betten in Ein- oder Zweibettzimmern und du wirst in einem Mehrbettzimmer untergebracht. Als Ersatz zahlt dir deine private Krankenversicherung dann das Ersatztagegeld.
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Du kannst dich übrigens auch freiwillig dafür entscheiden, auf eine vertraglich vereinbarte Leistung deiner Sonderklasse-Versicherung zu verzichten, um stattdessen das Ersatztagegeld in Anspruch zu nehmen.
Für wen macht Krankengeld oder Krankenhaustagegeld Sinn?
Um es kurz zu machen: In den meisten Fällen lohnen sich die zusätzlichen monatlichen Kosten für Krankenhaustagegeld und Krankengeld nicht. Denn wir finden, Versicherungen sollten einen Ernstfall versichern, damit du nicht in eine finanzielle Notlage gerätst. In den ersten Wochen deiner Krankheit erhältst du aber meist ohnehin noch dein volles Gehalt und bist weit entfernt von einer Notlage. Dann sind die Kosten für die Versicherung im Vergleich zu deinem Mehrwert einfach zu hoch.
Es gibt aber Ausnahmen. In den folgenden Szenarien finden wir eine Krankenhaustagegeld- oder Krankengeldversicherung sinnvoll 👇
- Selbstständige oder Freiberufler haben im Krankheitsfall häufig einen hohen Verdienstausfall oder müssen sogar zusätzlich Vertretungen bezahlen. Hier kann eine Tagesleistung helfen, um anfallende Kosten weiter decken zu können.
- Wenn dir als Angestellte*r durch einen Krankenhausaufenthalt Mehrkosten (z.B. Kinder- oder Haustierbetreuung) entstehen, kann eine Krankenhaustagegeld- oder Krankengeld-Versicherung dich vor einem finanziellen Engpass schützen.
- Auch für Angestellte, die vom ersten Krankheitstag an mit Gehaltsverlusten rechnen müssen, ist eine Versicherung mit Tagesleistung im Krankheitsfall sinnvoll. Das sind Personen, die auf Trinkgeld oder Provisionen angewiesen sind oder mit Zuschlägen für Nacht- oder Schichtarbeit kalkulieren.
- Als Ausgleich zur staatlichen Unterstützung: Im Krankheitsfall zahlt dir erstmals dein*e Arbeitgeber*in dein Gehalt normal weiter. Nach einer gewissen Zeit wird die Weiterzahlung gestoppt und der Staat übernimmt die Gehaltszahlung. Dieses Gehalt ist jedoch leider geringer als dein normales Gehalt. Wenn du diesen Unterschied ausgleichen möchtest, dann könnte eine Krankengeld- und/oder Krankenhaustagegeld-Versicherung eine sinnvolle Wahl sein.
Wie viel kostet die Absicherung?
Die Kosten hängen von Faktoren wie Alter, Gesundheit, Tagessatz und Karenzfrist ab. Grundsätzlich gilt: Je höher die Leistung, desto höher die monatliche Prämie. Für das Ersatztagegeld können wir dir keine eigenen Kosten nennen, da es immer automatisch Teil der Sonderklasse-Versicherung ist.
Im Folgenden zeigen wir dir daher Richtwerte für die Krankenhaustagegeld-Versicherung und die Krankengeld-Versicherung 👇
Das kostet eine Krankenhaustagegeld-Versicherung
Für die Krankenhaustagegeld-Versicherung gibt es grob zwei Faktoren, die den Preis der Prämie bestimmen. Das eine ist – wie bei jeder privaten Krankenversicherung – deine Gesundheit und dein Alter. Das andere ist die Höhe des Tagessatzes, der dir im Versicherungsfall ausbezahlt wird. Meist liegt er zwischen 10 € und 150 € und kann in 5- oder 10-Euro-Schritten frei ausgewählt werden. Klar: Je höher der gewählte Tagessatz, desto höher ist die Prämie, die du bezahlen musst.
ℹ️ Ein Beispiel: Nino ist mit 29 Jahren gesund in die private Krankenhaustagegeldversicherung eingestiegen. Er zahlt für einen Tagessatz von 40 € im Versicherungsfall eine Prämie in Höhe von 10 € monatlich. Wenn er den Tagessatz auf 80 € gewählt hätte, wären es 20 € monatlich.
Das kostet eine Krankengeld-Versicherung
Es gibt aber drei Faktoren, die die Höhe der Kosten deiner Krankentagegeldversicherung maßgeblich bestimmen:
- Deine Gesundheit und dein Alter.
- Die Wartezeit (Karenzfrist): Die Anzahl der Krankheitstage, bis die Auszahlung beginnt (zum Beispiel beginnt das Krankentagegeld ab dem 8. Krankheitstag).
- Die Höhe des Krankentagegelds, also wie viel Geld du für jeden Tag ausgezahlt bekommst.
ℹ️ Ein Beispiel: Nina hat gesund mit 25 Jahren eine Krankengeldversicherung mit einem Tagessatz von 10 € ab dem 8. Krankheitstag abgeschlossen. Sie zahlt 13 € monatlich. Für einen Anspruch ab dem 15. Krankheitstag hätte sich die Prämie auf 10 € monatlich verringert. Hätte Nina den Tagessatz auf 30 € ab dem 8. Krankentag erhöht, läge die Prämie bei 39 € monatlich.
Dein nächster Schritt zur optimalen Absicherung
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Unser Fazit: Für wen lohnt sich welche Versicherung?
Puh, alles gar nicht so einfach. Unser Fazit? Überlege dir gut, ob eine Versicherung für Krankentagegeld oder Krankenhaustagegeld wirklich das Richtige für dich ist.
Das Krankenhaustagegeld bekommst du ab dem ersten Tag, den du im Krankenhaus verbringst. Das Krankengeld ab einem festgelegten Krankheitstag. Du kannst die Höhe jeweils selbst entscheiden. Und das Ersatztagegeld erhältst du, wenn du die Leistung deiner Sonderklasse-Versicherung nicht in Anspruch nehmen kannst oder möchtest.
Wir finden eine Krankengeld- oder eine Krankenhaustagegeld-Versicherung nur sinnvoll, wenn du selbstständig bist oder wenn du bei Krankheit mit Verdienstausfall (z.B. Trinkgeld oder Schichtzuschlag) oder Mehrkosten (z.B. Kinderbetreuung) rechnen musst. Es liegt aber natürlich in deiner Hand, wir supporten dich bei all deinen Versicherungswünschen.