Private Unfallversicherung – wichtiger Schutz für wenig Geld

03.11.2021 • 6 min

Ein Mann auf einem Mountainbike, der einen Abhang herunterfährt. Im Hintergrund sieht man einen Bergsee.

Bildquelle: Foto von Bö Benkö (https://unsplash.com/@thbenkoe)

Deine Wohnung gleicht einer Gummizelle? Du gehst grundsätzlich nie vor die Haustüre? Es gibt keine Seife, auf der du ausrutschen kannst? Du bist Chuck Norris? Dann kannst du auf eine private Unfallversicherung verzichten. Sonst wär’s wichtig 💪 Wir, von der Versicherungs-App Sophia, erklären dir die Details.

Die gesetzliche Unfallversicherung

Laut dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz waren im Jahr 2019 ca. 73 Prozent der Menschen in Österreich vom Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung erfasst (Quelle). Der Staat sorgt also für einen Schutz. Alles gut? Nein, leider nicht. Schauen wir uns die Details an.

Wen versichert die gesetzliche Unfallversicherung?

Falls du angestellt bist, bezahlt die gesetzliche Unfallversicherung dein Arbeitgeber. Selbständige bezahlen die gesetzliche Unfallversicherung im Rahmen ihrer Sozialversicherungsabgaben an die Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS).

Beitragsfrei geschützt sind SchülerInnen, Studierende sowie Mitglieder von Hilfsorganisationen und LebensretterInnen.

Was versichert die gesetzliche Unfallversicherung?

Die gesetzliche Unfallversicherung versichert grundsätzlich nur die finanziellen Folgen von Unfällen, die im Rahmen der beruflichen Tätigkeit passieren, sowie bei Folgen von Berufskrankheiten. Ebenfalls versichert sind Dienstwege. Schulkinder sind am Schulweg und in der Schule versichert.

Was versichert die gesetzliche Unfallversicherung NICHT?

Alle Unfälle, die in der Freizeit passieren, sind grundsätzlich nicht versichert. Egal ob beim Sport, im Haushalt oder im Straßenverkehr, die gesetzliche Unfallversicherung ersetzt dir keine finanziellen Unfallfolgen, die nicht in deiner Arbeitszeit bei der Ausübung deines Berufs passieren.

Außerdem sind in der gesetzlichen Unfallversicherung nicht versichert:

  • PensionistInnen
  • Hausfrauen
  • Kinder vor dem Schuleintritt
  • Schulkinder und Studierende außerhalb der Unterrichtszeit
App-Logo von der Versicherungs-App Sophia

Bye Bye Zettelwirtschaft.
Alle Versicherungen in einer App.

  • Kostenlos ber Sophia registrieren.
  • Versicherungen hochladen.
  • Fertig! Deine Versicherungen werden optimiert.

Die private Unfallversicherung – darum empfehlen wir sie dir

Der Großteil aller Unfälle passiert im privaten Bereich, also dort, wo die gesetzliche Unfallversicherung keinen Schutz bietet. Egal ob beim Sport, im Haushalt oder im Straßenverkehr, die Folgen eines Unfalls können gravierend sein. Die private Unfallversicherung kann zwar deine Schmerzen nicht lindern, sie ersetzt dir jedoch die finanziellen Folgen, die durch einen Unfall entstehen. Diese Kosten können existenzbedrohend sein.

Unter anderem deckt eine gute private Unfallversicherung folgende Kosten:

  • Geldleistung bei bleibender Invalidität
  • Bergungskosten (auch mittels Hubschrauber)
  • Rückholkosten bei Unfällen im Ausland
  • Kosten für Rehabilitation und kosmetische Operationen
  • Umbaukosten in Folge einer bleibenden Invalidität
  • Absicherung von Hinterbliebenen im Todesfall

Das kostet die private Unfallversicherung

Eine gute private Unfallversicherung bekommst du ab etwa 10 € pro Monat. Dich und deine Familie kannst du ab etwa 25 € pro Monat absichern. Wir sind der Meinung, dass eine Unfallversicherung nicht zuletzt wegen der niedrigen Kosten so gut wie immer in die (digitale) Versicherungsmappe gehört. Sie schützt dich vor gravierenden Folgen bei vergleichsweise geringen Kosten.

Wann du die private Unfallversicherung abschließen sollst?

Eine private Unfallversicherung empfehlen wir ab der Geburt. Niemand ist vor einem Schicksalschlag gefeit, auch kleine Kinder nicht.

❇️ Unser Tipp: Neugeborene sind oft in den ersten Monaten prämienfrei mit den Eltern mitversichert. Jedenfalls sollte man die Geburt dem Versicherer melden und sicherstellen, dass ein ausreichender Schutz vorhanden ist. Auch sollte man prüfen, wann ein Einschluss erforderlich ist, damit der Schutz nicht verfällt.

Die wichtigsten Bausteine der privaten Unfallversicherung

Die private Unfallversicherung deckt eine Vielzahl von Kosten. Die Versicherer bieten unterschiedlich hohen Schutz für die einzelnen Bausteine bzw. lassen dich optionale Bausteine einschließen. Wir versuchen dir einen Überblick über die, aus unserer Sicht, wichtigsten Bausteine zu geben.

Unfallkosten

Die private Unfallversicherung übernimmt Kosten, die unmittelbar durch den Unfall entstehen. Dazu gehören:

  • Such-, Bergungs-, Transport- und Rettungskosten (zum Beispiel Kosten für eine Hubschrauberbergung)
  • Heilkosten
  • Kosten für kosmetische Operationen sowie Zahnersatz
  • Kur- und Rehabilitationskosten

❗️ Aber Achtung: Hier unterscheiden sich die einzelnen Tarife der Versicherer sehr stark. Achte auf eine möglichst hohe Absicherung, damit im Falle eines Unfalls auch alle Kosten gedeckt sind.

Invaliditätsleistung

Sollte durch den Unfall eine bleibende Invalidität entstehen, zahlt dir die Versicherung einen einmaligen Betrag, damit du deine Lebenssituation an deine Invalidität anpassen kannst.

ℹ️ Ein Beispiel: Durch einen Unfall bist du auf einen Rollstuhl angewiesen. Du benötigst nun ein neues Auto, das du mit den Händen bedienen kannst und musst in deiner Wohnung einen Treppenlift installieren sowie Badezimmer und Küche umbauen. In Summe kann das sehr teuer werden.

Damit du je nach bleibender Invalidität ausreichend Geld erhältst, musst du dich bei der Auswahl der Versicherung mit den Begriffen Versicherungssumme, Progression und Gliedertaxe beschäftigen. Das klingt kompliziert? Ist es leider auch etwas. 🤷‍♀️

Versicherungssumme

Die Versicherungssumme legt zunächst mal fest, wie hoch du versichert bist. Du erhältst bei einem Unfall den Prozentsatz deiner Invalidität von dieser Summe ausgezahlt.

ℹ️ Ein Beispiel: Deine Invalidität beträgt 50 Prozent und du hast eine Versicherungssumme von 100.000 € gewählt, dann zahlt dir die Versicherung 50.000 € (bei einer linearen Progression).

Progression

Üblicherweise benötigst du bei höherer Invalidität jedoch wesentlich mehr Geld als bei einer niedrigen Invalidität. Deshalb wird mittels der Progression ein zusätzlicher Faktor in deinem Vertrag festgelegt, der angibt, wie stark eine hohe Invalidität “überbezahlt” wird.

ℹ️ Ein Beispiel: Bei einer Versicherungssumme von 100.000 € erhältst du bei einer Progression von 500% bei einer Invalidität von 100% den 5-fachen Betrag der Versicherungssumme – also 500.000 €.

Gliedertaxe

Ein weiterer Faktor für die Berechnung des Betrages, den du von der Versicherung erhältst, ist die Gliedertaxe. Diese bestimmt, wie hoch die Invalidität bewertet wird, wenn du bei einem Unfall bestimmte Körperteile oder Organe verlierst (oder diese funktionsunfähig werden). So kann es zum Beispiel sein, dass ein Versicherer den Verlust einer Hand mit 100% Invalidität bewertet und ein anderer lediglich mit 60%.

❗️ Aber Achtung: Berücksichtige bei der Wahl der Gliedertaxe auch deinen Beruf. Solltest du deinen Beruf beim Verlust einer Hand nicht mehr ausüben können, benötigst du eventuell auch Geld für eine Umschulung oder eine Ausbildung.

Unfall-Rente

Bei einer langfristigen Invalidität aufgrund eines Unfalls zahlt dir der Versicherer eine monatliche Rente. Üblicherweise gibt es hier eine Mindest-Invalidität ab der der Versicherer zahlt.

❇️ Unser Tipp: Wir empfehlen für die Absicherung deines Einkommens eine Berufsunfähigkeitsversicherung, da du hier auch im Falle einer Krankheit eine monatliche Rente erhältst. Mehr Infos dazu findest du in unserem Blogpost Berufsunfähigkeitsversicherung muss sein: Warum und wann?

Unfall-Tod

In deiner privaten Unfallversicherung kannst du festlegen, wie viel Geld deine Hinterbliebenen im Todesfall erhalten. Damit kannst du jene Menschen absichern, die von deinem Einkommen abhängig sind.

❇️ Unser Tipp: Wenn du deine Liebsten im Falle deines Todes absichern möchtest, dann schließe dafür eine eigenständige Ablebensversicherung ab. Bei dieser wird die Versicherungssumme auch ausgezahlt, falls du wegen einer schweren Krankheit versterben solltest.

Mitgliedschaften bei ÖAMTC, ARBÖ und Alpenverein ersetzen keine private Unfallversicherung

Mitgliedschaften bei ÖAMTC und ARBÖ bieten dir viele Vorteile. Eine Unfallversicherung ersetzen diese jedoch nicht, da wichtige Leistungen in den Bereichen Invalidität, Heil- und Rehakosten fehlen. Siehe dazu auch unseren Blogpost Was beinhaltet die Mitgliedschaft bei ÖAMTC und ARBÖ?

Die Alpenvereinsversicherung bietet dir einen Basisschutz für Bergungs- und Rückholkosten. Leider fehlen auch hier essenzielle Bausteine einer privaten Unfallversicherung. Mehr dazu erfährst du in unserem Blogpost Alpenvereinsversicherung: Das Richtige für den Bergsport?

➡️ Unser Fazit

Egal ob du ein Draufgänger oder eigentlich sehr vorsichtig bist, ein Schicksalschlag kann leider immer passieren. Ob im Haushalt, beim Sport oder im Straßenverkehr, die finanziellen Folgen eines Unfalls können existenzbedrohend sein. Auch dein Alter spielt hier keine Rolle. Sorge mit einer privaten Unfallversicherung vor, damit du im Falle des Falles zumindest finanziell keine Sorgen hast. Bereits ab wenigen Euro monatlich kannst du dich gut absichern.

Progression, Gliedertaxe, Mitwirkungsanteil, häää? Sophia hilft dir, die richtige Unfallversicherung zu finden.

  • Leider ist die Tarifauswahl bei deiner Unfallversicherung etwas kompliziert und man benötigt schon ein Versicherungslexikon, um den passenden Tarif und die passenden Parameter zu finden und nicht unnötig viel Geld zu bezahlen.
  • Registriere dich einfach bei Sophia und fordere ein Angebot für deine Unfallversicherung an. Sie kümmert sich um die Details.
Screenshot der Versicherungs-App Sophia

Du hast Fragen?
Schreib uns.

Wir freuen uns über deine Nachricht. Memes and Gifs always welcome!